Destille Sack in Weißenstadt
Der Beginn unserer Führung, die der Senior der Destille Sack, Herr Willi Sack, leitete führte uns in einen Keller. Fast ganz Weißenstadt war im Mittelalter mit diesen Kellern verbunden. Dabei handelte es sich in erster Linie
um sogenannte Quarzgänge. Zu dieser Zeit wurden Bergkristalle abgebaut, ein Nebenprodukt das sich zwischen dem Granit befindet. Da sich die ehemaligen Stollen nach den Fundorten der Bergkristalle richteten, entstand ein regelrechtes Gewirr von Kellern und Gängen. Nachdem irgendwann die Fundorte erschöpft waren, wurde die Suche danach aufgegeben und die Gänge brachen ein oder wurden verschüttet. Herr Sack war dennoch sehr an der Erhaltung interessiert und behielt den Gang unter seinem Haus im Auge. Nachdem ein Professor mit dem Gas Radon (natürliche Strahlung aus dem Granit) Heilkuren durchführen wollte, wurden die Keller wieder etwas interessanter und Herr Sack ließ den Quarzgang wieder öffnen. Allerdings nur ein Stück. Dort, wo es dann wirklich in „die Tiefe“ ging, durfte Herr Sack aus Sicherheitsgründen den Gang nicht mehr erschließen. Wir durften aber dennoch einen Blick hinein oder besser hinunter werfen. Anschließend führte uns Herr Sack in sein eigentliches Museum.
Im Obergeschoß der ehemaligen Drogerie Sack hat Herr Sack – gelernter Drogist- ein wunderschönes kleines Museum errichtet. Nachdem er eingangs die Familiengeschichte erklärt hatte und seinen Beitrag mit sehr vielen Anekdoten würzte, konnte er aber auch aus dem Vollen schöpfen, da seine Vorfahren schon immer Sammler waren und alles wesentliche bewahrten.
So entstand im Laufe der Jahre eine ganz tolle Sammlung.
Nach der Besichtigung des Museums begaben wir uns einen Stock tiefer und lauschten den Ausführungen über die Herstellung der Kräutermixturen, welche dann letztendlich zum Endprodukt „Schnaps oder Likör“ reifen. Von den Rezepturen wurde nur so viel verraten: „Ihr Geheimnis ist die Tradition von nahezu 150 Jahren, in denen jede Generation mit ihrem Wissen zur Verbesserung beitrug“.